Einführung und Bericht zum Hearing I
Einführung und Bericht zum Hearing I Einführung: Prof. Dr. Christoph Asmuth, Bericht: Eva Schneider
Einführung von Christoph Asmuth
»Translating Doping - Doping übersetzen« kein Doping-Projekt. Es ist nicht zu vergleichen mit Untersuchungen, die sich auf faktische Verstöße gegen das Dopingreglement der Sportverbände beziehen. Es geht nicht darum, Dopingpraktiken verständlich zu erklären oder neue Kontrollmethoden zu empfehlen. Es geht auch nicht um das, was man gerne als »Aufarbeitung« bezeichnet. Es geht nicht darum, Praktiken aufzudecken oder anzuprangern. Es geht schließlich auch nicht darum, einzelne Athleten zu kompromittieren und deren Schicksale zu rekonstruieren. Vielmehr ist es unser Ziel, die vielfältigen Zusammenhänge, in denen das Doping eingebettet ist, durch Transformationsprozesse zu erschließen, rekursive methodische Konzepte zu entwickeln, Transparenz zu schaffen und Orientierungsmöglichkeiten zu eröffnen in einem hochkomplexen und spannenden Problemfeld, um schließlich die Ergebnisse in didaktische und präventive Konzepte einzuspeisen.
Bericht von Eva Schneider
Am 16. Oktober 2009 hielt das Verbundprojekt »Translating Doping – Doping übersetzen« (gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung) unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Asmuth ein öffentliches Hearing an der Technischen Universität Berlin ab. Die Veranstaltung trug den Titel »Doping: Recht und Moral« und richtete sich an die interessierte Öffentlichkeit, Wissenschaftler und Journalisten. In der Annahme, dass die Komplexität des Dopingproblems maßgeblich auf einer Verrechtlichung des Anti-Doping-Diskurses beruht, beabsichtigte das Hearing, das Verhältnis von Recht und Moral als umfassende Problematik in den Blick zu nehmen.