Tagung: Biologische Modelle
Biologische Modelle und ihre ethischen Implikationen: Translating Doping
Nachdem wir die erste Phase des Projekts für die Aufarbeitung zentraler Modelle und Argumentationen zum Doping verwandt haben, heißt es nun den Blick zu erweitern und zu vertiefen. Wir suchen Beiträge die eine Verbindung herstellen von wissenschaftstheoretischen, anthropologischen und ethischen Problemen, die im Hintergrund der Doping-Debatte liegen. Dabei kann es sowohl um philosophische Schwierigkeiten biologischer Modellbildung gehen wie um deren begriffsanalytische Explikation. Ferner sind Themen der ‚Biophilosophie‘ gefragt, bei der es darum geht „methodologische, methodenkritische und ontologische Überlegungen so zusammenfließen zu lassen, dass das spezifische Verhältnis von Forscher und Forschungsgegenstand in der Biologie adäquat zur Geltung kommt.« (Kristian Köchy, Biophilosophie. Hamburg 2008, S. 28) Es wird darum gehen, methodische Verfahren wie Modell, Experiment, Theorie mit Themen wie Verantwortung und gesellschaftlicher Bedeutung zu verbinden. Bedeutsam ist auch die kritische Hinterfragung des Systems von Wissensgewinnung und -verwertung in Biologie, Pharmazie, Wirtschaft. Ferner sollen philosophisch-anthropologische Grundannahmen an konkreten Wissensformen der Biologie geprüft werden. Konzepte wie Perfektibilität (Rousseau), der Mensch als Mängelwesen (Gehlen), exzentrische Positionalität (Plessner), Unverfügbarkeit biologischer Grundlagen (Habermas) wollen wir mit ausgesuchten Experten gemeinsam diskutieren.