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Bereich: Institution

Erstes Hearing des Verbundprojekts zum Thema: »Recht und Moral – Translating Doping«

Das Hearing widmet sich dem Thema »Recht und Moral« in Bezug auf die Dopingproblematik.

Erziehung oder Training.

Ein zentrales Anliegen des Projektes »Translating Doping – Doping übersetzen« besteht in der flächendeckenden Thematisierung der Dopingproblematik, die nicht nur den Hochleistungssport, sondern auch den Breitensport und – aufgrund der Affinität zur Enhancementproblematik – ein gesamtgesellschaftliches Verhalten betrifft. Im Vordergrund steht dabei insbesondere der Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema in die gesellschaftlichen »Brennpunkte«. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Kinder und Jugendliche, mithin der Schulunterricht, einen wichtigen Adressaten des Projektes darstellt. Vermittels Broschüren und Lehrmaterial soll den Schulen, speziell im Sportunterricht, geholfen werden, Kinder und Jugendliche über Möglichkeiten und Risiken von Doping zu unterrichten.

 

Definitionen des Dopings

Dieses Dossier enthält alle relevanten Materialien des Projekts zur Frage nach der Definition von Doping.

Aus drei Gründen ist das Problem einer Dopingdefinition besonders interessant: 0. In denjenigen Fällen, in denen Sportler eines Doping-Vergehens bezichtigt werden, muss festgestellt werden können, ob ein Dopingvergehen vorliegt. Das geht nur, wenn man eine Definition des Dopingvergehens hat, wenn also von vornherein klar ist, welche Praktiken mit Strafe belegt sind.

  1. Es wichtig zu erfahren, ob Doping von anderen Formen der Leistungsteigerung abgegrenzt werden kann, etwa vom sog. Enhancement. (Als Neuro-Enhancement bezeichnet man beispielsweise die Einnahme von pharmazeutischen Mitteln zur Steigerung des Gedächtnisses, der Konzentration oder der Wachheit.

  2. Es ist auch wichtig, ob und inwieweit sich Doping vom Medikamenten- oder Drogenmissbrauch abgrenzen lässt.

Die Materialien in diesem Dossier versuchen differenzierte Antworten zu finden.

Doping und Gerechtigkeit

Der moderne Sport orientiert sich an der Hochleistung und der Konkurrenz. Das macht nur Sinn, wenn die Athleten einigermaßen unter gleichen Regeln antreten, innerhalb derer der Wettkampf stattfinden kann. Wie das im Einzelnen geschieht, ist natürlich sehr unterschiedlich. Beim Boxen gibt es Gewichtsklassen, bei Athleten aber keine Größenklassen, etwa beim Hochsprung. Man darf vermuten, dass solche Restriktionen aufgrund der Gefährdung der Athleten im Wettkampf eingeführt wurden und nicht, um gleiche Ausgangsbedingungen herzustellen. Tatsächlich kann man davon ausgehen, dass für den Wettkampf- und Konkurrenzsport eine regulierte Ungleichheit konstitutiv ist.

 

Hearing I Thesen

Hier findet sich eine Auswahl der Thesen einiger Referenten des Hearing I Recht und Moral zur rechtlichen Situation im Doping.

Einführung und Bericht zur Tagung "Wissenstransfer", 15. Januar 2010

Hier finden Sie die Einführung und einen kurzen Bericht zur Tagung »Wissenstransfer – Chancen, Grenzen und Perspektiven des Wissens heute – translating doping«

Ist Brain-Doping tatsächlich Doping?

»Forget sports doping. The next frontier is brain doping.« So schreibt Karen Kaplan in einem 2007 erschienenen online-Artikel der Los Angeles Times.1 Die Journalistin stellt dort fest, dass pharmazeutische Leistungssteigerung längst nicht mehr ein Verhalten ist, das nur professionelle Sportler betrifft. »Gedopt« wird auch im Büro, in der Schule und an den Universitäten. Insbesondere diejenigen, die sehr starken intellektuellen, psychischen oder körperlichen Belastungen ausgesetzt sind, versuchen, ihre beruflichen Aufgaben mittels medikamentöser Unterstützung besser, schneller und effektiver zu erledigen. Dafür verwenden gesunde Menschen verschiedene Präparate, die sonst zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden: Psychopharmaka, die sowohl auf die emotionale als auch auf die kognitive Ebene einen Einfluss haben können (etwa Prozac® zur Verbesserung der Stimmung, Ritalin® zur Verbesserung der Konzentration, Provigil® zur Erhöhung und Verlängerung der Wachsamkeit); Medikamente, welche die körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen (z.B. Steroide). Viagra® kann auch in Abwesenheit eines pathologischen Zustands zur Verbesserung männlicher sexueller Leistung eingesetzt werden.

Zur radikalen Kritik an Ritalin® & Co

Ein Kommentar aus der Übersetzungsperspektive zu einigen Schwierigkeiten der fundamentalistischen Kritik an der Ritalin®-Vergabe

Funktion von Reduktionismen

In dem Vortrag wird die methodologische Rolle von Reduktionismen für die naturwissenschaftliche Erkenntnisgenese untersucht. Insbesondere geht es dabei um die Rückübertragung reduktiv gewonnener Erkenntnisse, wie bspw. in der Pharmakologie, in den lebensweltlichen Anwendungskontext.

Sport und die Wachstumsproblematik

Autoren: 
Kai U. Gregor, M.A.

Tagungsbericht: »Doping transdisziplinär: Transdisziplinarität in Philosophie, Sportwissenschaft und in der Schule«

Eine Vielzahl von Disziplinen befaßt sich aus wissenschaftlicher Sicht mit dem Phänomen ›Doping‹: Aus Sicht der Soziologie, der Rechtswissenschaften, der Pharmazie und Biochemie, als auch der philosophischen Ethik, der Wissenschaftstheorie und nicht zuletzt der Sportwissenschaft wird der Begriff und das darunter zu fassende Phänomen »Doping « in den Blick genommen. Diese Ausgangslage nahm der Teil B des Verbundprojektes »Translating Doping – Doping übersetzen« zum Anlaß, sich in einer kleinen Arbeitstagung mit der Frage der Transdisziplinarität zu befassen.

Fachübergreifender Unterricht